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Gewalttat, die überproportional, aber nicht ausschließlich an Mädchen und Frauen begangen wird, weil Familienmitglieder der Meinung sind, dass ein bestimmtes vermutetes, so verstandenes oder tatsächliches Verhalten Schande über die Familie oder die Gemeinschaft bringe

Additional notes and information

Ein solches Verhalten kann die Aufnahme sexueller Beziehungen vor der Ehe sein, die Weigerung, eine arrangierte Ehe einzugehen, eine Eheschließung ohne elterliche Zustimmung, Ehebruch, der Wunsch nach einer Scheidung, sich in einer Weise kleiden, die als inakzeptabel für die Gemeinschaft angesehen wird, Arbeit außer Haus oder generell die Nichteinhaltung stereotypisierter Geschlechterrollen. Verbrechen im Namen der „Ehre“ können auch gegen Mädchen und Frauen begangen werden, weil sie Opfer sexueller Gewalt wie etwa einer Vergewaltigung sind. Unter diese Kategorie von Verbrechen fällt auch Mord (Tötung im Name der „Ehre“, sogenannter Ehrenmord); sie werden oft vom Ehegatten, einem weiblichen oder männlichen Verwandten oder einem Mitglied der Gemeinschaft des Opfers begangen. Verbrechen im Namen der „Ehre“ werden von der jeweiligen Gemeinschaft oft nicht als Straftaten gegen Frauen betrachtet, sondern als Mittel zur Wahrung und/oder Wiederherstellung der Integrität ihrer kulturellen, traditionellen, herkömmlichen oder religiösen Normen nach einem vermeintlichen Verstoß gebilligt.